Content is King! Dieses Mantra haben wir alle schon gehört. Gilt dann das Copywriting als die Queen des Ganzen? Wir möchten uns heute dem Stiefkind dieser königlichen Familie widmen – dem Editing.
Neben der oftmals kongenialen Kreation verblasst das Editing nicht selten. Dabei entstehen hier aus Rohmaterial geschliffene Diamanten.
Warum diese stiefkindliche Behandlung unberechtigt ist, versuchen wir im Folgenden zu zeigen.
Unser Thema ist dabei das Editing von Text, nicht von Videos. Wer sich also über die neusten Infos zum Thema Schnitt und zu den besten Prozessen und Tools zur Bearbeitung von Videos für TikTok, Instagram & Co informieren möchte, den müssen wir leider enttäuschen. Die folgenden Zeilen sind voll und ganz dem Editing des geschriebenen Worts gewidmet.
Definition von Editing (von Texten)
Editing ist ein vielseitig verwendeter Begriff. Wie oben bereits erwähnt, wird er gleichermaßen für die Bearbeitung von Video, Film und Ton verwendet, wie auch für die Redaktion von Text. Wir möchten uns hier auf Letzteres konzentrieren.
Für uns ist Editing der Prozess, bei dem wir Worte auf die Waage legen, sie durch das Sieb der Syntax, der Grammatik und des guten Geschmacks jagen und uns schließlich mit einem glänzenden, polierten Text belohnen. Es ist das Feintuning, das die Differenz zwischen „meh“ und „wow“ ausmacht, zwischen einem Text, der müde in den Seilen hängt, und einem, der regelrecht tanzt.
Beim Editing werden all die unschönen Grammatik- und Tippfehler beseitigt, die kurzen kreativen Aussetzer der Autoren aufgepeppt, und wir sorgen dafür, dass das kreative Genie dennoch der Form genüge trägt.
Von daher sollte man seine Wichtigkeit keinesfalls unterschätzen.
Verschiedene Arten des Editierens
Gutes Editing ist ein bisschen wie der Umgang mit einem Schweizer Taschenmesser – für jedes Problem gibt es das passende Werkzeug. Lassen Sie uns einen Blick auf einige der wichtigsten Editier-Werkzeuge und -schritte werfen.
Lektorat
Beim Lektorat geht es darum, den Text flüssig und klar zu machen. Es ist wie das Entwirren eines verknoteten Wollknäuels, nur dass wir hier mit Sätzen und Absätzen hantieren statt mit Wolle.
Korrektorat
Das Korrektorat ist der finale Kampf gegen die fiesen kleinen Tippfehler, falschen Kommata und unglücklichen Grammatikunfälle.
Es ist der letzte Sicherheitscheck, bevor der Text seinen großen Auftritt hat.
Inhaltliches Editieren
Hier schauen wir auf die großen Dinge – Handlung, Handlungsbogen, sachliche und fachliche Richtigkeit, Argumentationsstruktur, Einhaltung der Kundenvorgaben usw.
Struktur-Editieren
Beim Struktur-Editieren geht es darum, sicherzustellen, dass der Text in einer logischen und ansprechenden Reihenfolge präsentiert wird.
Es zielt auch auf die Einhaltung der richtigen Formate von Inhalten. Gerade bei Online-Inhalten ist es wichtig, dass die Überschriften in der richtigen Hierarchie und Reihenfolge auftauchen – zuerst H1, dann erst H2 und H3.
Der Prozess des Editierens
So, jetzt wird es ernst. Schnappen Sie sich Ihre Taucherbrillen, denn wir tauchen jetzt tief in den Ozean des Editierens ein.
Wir begeben uns auf eine Reise durch die verschiedenen Schleifen des Editierprozesses, wobei jeder seine eigene Schönheit und Herausforderung birgt.
Erster Durchgang: Inhalt und Struktur
Der erste Durchgang beim Editieren ist wie das Betreten eines Dschungels mit einer Machete. Wer kennt das nicht? Man liest den Text oder überfliegt ihn gar nur und denkt sich:
„Au weh!“
Jetzt muss man die Ärmel hochkrempeln.
Es ist anstrengend und manchmal etwas unübersichtlich, aber das Ziel ist klar: einen Weg durch den Text zu schlagen, der Sinn ergibt und der Leserschaft gefällt.
Zweiter Durchgang: Grammatik und Stil
Der zweite Durchgang ist wie das Polieren eines Diamanten. Nachdem wir den rohen Stein im ersten Durchgang bearbeitet haben, ist es nun an der Zeit, ihn zum Glänzen zu bringen.
Hier konzentrieren wir uns auf Grammatik, Wortwahl und Stil, um sicherzustellen, dass der Text nicht nur inhaltlich stark, sondern auch sprachlich glänzend ist.
Dritter Durchgang: Schlusskorrektur
Im dritten und letzten Durchgang geht es um den letzten Feinschliff. Es ist, als würden Sie den letzten Pinselstrich auf einem Gemälde setzen oder die letzte Note in einer Symphonie spielen.
Dies ist der Moment, in dem Sie nach kleinen Fehlern Ausschau halten, die sich eingeschlichen haben könnten, und sicherstellen, dass alles perfekt ist.
Tipps für effektive Editierrunden
Es gibt viele Wege, einen Text zu editieren, genauso wie es viele Wege gibt, einen Kuchen zu backen.
In diesem Abschnitt teilen wir einige bewährte Tipps und Techniken, um Ihre Editierrunden effektiver und weniger stressig zu gestalten.
Werkzeuge und Techniken zum Editieren
In der Welt des Editierens gibt es so viele Werkzeuge und Techniken wie in einer gut ausgestatteten Küche. Manche bevorzugen den klassischen Schneebesen (oder in unserem Fall den Rotstift), andere schwören auf den neuesten Küchenhelfer aus der digitalen Welt. In diesem Abschnitt stellen wir einige der beliebtesten Editierwerkzeuge und -techniken vor.
Traditionelle Methoden: Rotstift und Papier
Für einige ist das Editieren mit Rotstift (Textmarker geht auch) und Papier immer noch die bevorzugte Methode. Es hat etwas Beruhigendes, mit Stift und Papier zu arbeiten, und es kann Ihnen helfen, den Text aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Es ist ein bisschen wie das Kochen auf einem Holzofen – ein wenig altmodisch, aber erfüllend. Manche betrachten diesen Weg als den einzig Wahren. Immer noch!
Wer braucht schon einen Computer?!
Digitale Werkzeuge: Textverarbeitungsprogramme und spezielle Editier-Software
Für diejenigen, die es bevorzugen, im 21. Jahrhundert zu bleiben, gibt es eine Vielzahl von digitalen Werkzeugen, die das Editieren erleichtern.
Von grundlegenden Textverarbeitungsprogrammen bis hin zu spezieller Editier-Software, die Ihnen dabei hilft, Rechtschreibfehler aufzuspüren, redundante Wörter zu eliminieren oder sogar Ihren Schreibstil zu verbessern.
Wenn wir bei dem Bild bleiben wollen: Es ist ein bisschen wie der Thermomix unter den Küchengeräten – ein Alleskönner, der Ihr Leben einfacher macht.
Techniken zum Editieren: Reading Out Loud, Backwards Reading
Neben den Werkzeugen gibt es auch eine Reihe von Techniken, die Ihnen beim Editieren helfen können. Das laute Vorlesen des Textes kann beispielsweise dabei helfen, holprige Sätze oder unangenehme Formulierungen aufzudecken.
Das Rückwärtslesen (also vom Ende zum Anfang) kann ein wirksames Mittel sein, um Tippfehler zu entdecken. Schließlich wird man sowohl bei der Texterstellung als auch beim Editieren nach einer Weile blind für die eigenen Fehler – oder jene, auf die man schon zu lange starrt.
Von daher ist ein Perspektivenwechsel hilfreich.
Self-Editing vs. professionelles Editing
Jetzt, da wir uns durch die Werkzeuge und Techniken des Editierens gekämpft haben, stehen wir vor einer großen Frage: Sollten wir unser eigenes Werk editieren oder einen Profi engagieren?
Es ist ein bisschen wie die Frage, ob man ein Abendessen für seine Liebsten selbst kochen oder einen Cateringservice beauftragen sollte. Beides hat seine Vor- und Nachteile, und die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Vor- und Nachteile des Self-Editings
Self-Editing kann ein kraftvoller Prozess sein. Es erlaubt Ihnen, eine tiefere Verbindung zu Ihrem Text herzustellen, und kann Ihnen dabei helfen, Ihren eigenen Schreibstil zu verfeinern. Aber es hat auch seine Tücken.
Wie oben schon erwähnt: Unser Hirn ist darauf ausgelegt Unebenheiten und Fehler auszugleichen. Hey, es dreht 24/7 das Bild, das auf unsere Netzhaut gelangt, um 180° herum. Da ist das Ausblenden von ein paar Buchstabendrehern ein Kinderspiel.
Wann und warum professionelle Editoren benötigt werden
Manchmal ist es daher sinnvoll, Profis zu engagieren. Professionelle Editorinnen und Editoren bringen eine frische Perspektive auf Ihren Text und können Probleme aufspüren, die Sie vielleicht übersehen haben.
Es ist wie der Unterschied zwischen Heimwerken und dem Anruf bei einem Handwerksbetrieb – manchmal braucht man einfach die Expertise und Erfahrung von Profis.
Wie man die richtigen Editoren findet
Die Suche nach der richtigen Besetzung fürs Editing ist nicht immer ganz einfach. Schließlich geht es um die Bearbeitung des Textes, in den man viel Zeit und Energie investiert hat. Trotzdem helfen vier einfache Kriterien bei der Entscheidung:
- Die Editorin oder der Editor sollte Erfahrung in der Thematik (also Inhalt UND Editing) mitbringen
- Die Person sollte das Dokument vorher noch nicht gesehen haben
- Sie sollte in der Lage sein, ein Dokument objektiv zu bearbeiten, ohne ihm komplett den eigenen Stil aufzudrücken
- Sie sollte in der Lage sein, sich in die Perspektive der Lesenden zu versetzen.
So, nun haben wir den halben Weg hinter uns. Machen Sie eine Pause, strecken Sie die Beine aus, holen Sie sich einen Kaffee – oder, wenn Sie sich besonders inspiriert fühlen, schreiben Sie ein paar Zeilen.
Gleich geht es mit ein paar konkreten Tipps und Tricks fürs Editing sowie einem Ausblick auf die neuesten Entwicklungen weiter.
Tipps und Tricks für besseres Editing
Jetzt, da wir gesehen haben, wie das Editieren in der Praxis aussieht, ist es an der Zeit, einige Tipps und Tricks zu teilen, die Ihnen helfen können, Ihre eigenen Editierfähigkeiten zu verbessern.
Wie man beim Editieren die Perspektive der Lesenden behält
Eines der wichtigsten Dinge beim Editieren ist es, die Perspektive der Lesenden nicht aus den Augen zu verlieren.
Es ist ein bisschen wie das Kochen für Gäste – Sie müssen immer daran denken, was sie mögen und was sie erwarten.
Die Rolle von Feedback und Kritik im Editierprozess
Feedback und Kritik sind ein wichtiger Teil des Editierprozesses. Sie sollen der Autorin oder dem Autoren helfen, zu beurteilen, ob der Weg der richtige ist oder ob noch etwas nachgewürzt werden muss. Bleiben Sie dabei auf der Sachebene.
Grammatik- oder Tippfehler müssen in aller Regel nicht diskutiert werden. Tonalität und Stil können jedoch diskussionswürdig sein. Immerhin muss der Text die Zielgruppe erreichen. Und unter Umständen können viele Wege zum Ziel führen.
Hier schadet ein Austausch auf Augenhöhe selten.
Die Bearbeitung von KI-Texten
Das Editing von Texten, die von einer künstlichen Intelligenz erstellt wurden, stellt uns vor neue Herausforderungen. Zugleich ist das Volumen hierfür seit ChatGPT exponentiell angestiegen.
Nach der ersten Euphorie darüber, dass so ein Large Language Model (LLM) tatsächlich grammatikalisch fehlerfreie Text erstellen hat, kam recht schnell die Ernüchterung, als man feststellen musste, dass die Texte teilweise mit falschen Information überladen waren. Aber nicht nur das: Auch Formulierungen und selbst Inhalte wiederholten sich teilweise mehrfach innerhalb desselben Dokuments. Und nicht gerade selten hatte man es mit einem inkohärenten Storyboard zu tun.
Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, wird Ihnen recht schnell klar, dass die Herausforderung nicht nur im Editing liegt. Es müssen auch Informationen überprüft werden, das Storyboard muss angepasst werden uvm. Es handelt sich hierbei um eine Arbeit, die weit über Substantiv, Verb und deren Auswahl hinausgeht.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Nach unserer langen und hoffentlich lehrreichen Reise durch die Welt des Editing ist es an der Zeit, unsere Taucherbrillen abzunehmen und unsere Rotstifte beiseitezulegen. In diesem letzten Abschnitt fassen wir zusammen, was wir gelernt haben, und ziehen einige Schlussfolgerungen.
Der Wert des Editierens
Zum Abschluss möchten wir noch einmal betonen, wie wertvoll der Prozess des Editierens ist. Es ist das Salz in der Suppe unserer Texte, das Gewürz, das aus guten Texten großartige macht, und keineswegs das Stiefkind, das keinerlei Wertschätzung erhält.
Aufruf zur Aktion
Nun, da Sie mit dem Wissen und den Werkzeugen ausgestattet sind, um Ihre eigenen Texte zu editieren, möchten wir Sie ermuntern, es selbst auszuprobieren. Es ist ein bisschen wie das Anzünden des Grills nach einem langen Tag des Vorbereitens und Marinierens – jetzt ist es an der Zeit, das Feuer anzuzünden und zu sehen, was passiert.
Oder vielleicht doch lieber Outsourcen?
Wir hoffen, dass Sie diesen tiefgreifenden Tauchgang in die Welt des Editierens genossen haben. Nun, da Sie mit Wissen und Inspiration gerüstet sind, wünschen wir Ihnen viel Erfolg auf Ihrer eigenen Editier-Reise. Mögen Ihre Texte immer poliert und präzise sein, und mögen Sie immer den richtigen Ton treffen. Bis zum nächsten Mal, und denken Sie daran: Ein guter Text ist wie ein guter Wein – er braucht Zeit, Geduld und eine liebevolle Bearbeitung. Happy Editing!
Redaktionsteam Leinhäuser
Sprachen sind unsere Leidenschaft. Deswegen nehmen wir regelmäßig auch aktuelle Entwicklungen und neue Tools unter die Lupe, die sich auf die Welt der Kommunikation auswirken. In verschiedenen Blogbeiträgen teilen unsere internen Expertinnen und Experten ihr Wissen und ihre Erkenntnisse zu spezifischen Bereichen unseres Portfolios und beleuchten wichtige Zukunftstrends für unsere Branche. Von kreativem Schreiben über Nachhaltigkeitsberichte bis hin zur Programmierung – jedes Mitglied unseres Teams zeichnet sich durch ein einzigartiges Profil aus und trägt so einem vielfältigen Gesamtbild bei.