Buzz-Auftakt von Heike Leinhäuser
Der Frühling ist in vollem Gange. Aber nicht nur die Natur blüht, wächst und gedeiht, auch in der Welt der Kommunikation tut sich einiges. In der neuesten Ausgabe unseres Leinhäuser Buzz informieren wir Sie über die aktuellen Entwicklungen. Neben unserem jüngsten DonnersTALK und der Förderung des linguistischen Nachwuchses werfen wir dabei ein besonderes Schlaglicht auf das Thema „Terminologie“.
In einer Welt, in der Inhalte schnell produziert und über viele Kanäle verbreitet werden, wird konsistente Sprache zur strategischen Aufgabe. Gerade im Zuge des zunehmenden Einsatzes von KI und automatisierten Textprozessen zeigt sich: Ohne klare sprachliche Grundlagen drohen Markenstimme und Botschaften zu verwässern.
Ob Corporate Language, Produktnamen oder zentrale Begrifflichkeiten – ein gepflegtes Glossar ist heute ein strategischer Baustein für starke Kommunikation. Es bildet die Grundlage für einheitliche Markenführung, hohe Wiedererkennbarkeit und effiziente Content-Prozesse.
Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden dabei, diese Basis zu schaffen: sei es durch die Entwicklung unternehmensspezifischer Glossare, die Harmonisierung bestehender Begriffswelten oder die Integration in moderne KI-gestützte Workflows.
Wenn Sie Ihre Sprache zukunftsfähig und markenkonform aufstellen möchten, erfahren Sie in diesem Newsletter mehr darüber, wie gezielte Begriffspflege und klare Sprachstandards dabei helfen können.
Herzliche Grüße,
Heike Leinhäuser
Warum sich Nachwuchsförderung lohnt
Was früher computergestützten Übersetzungstools anhaftete, überträgt sich heute auf die KI: Sie wird fälschlicherweise als Bedrohung für die linguistische Zunft wahrgenommen – dabei eröffnet sie wertvolle Chancen, zumal die neue Generation dem technischen Fortschritt alles andere als skeptisch gegenübersteht. Dass sich eine Karriere in der Welt der Sprachen nach wie vor lohnt, wissen wir bei Leinhäuser am allerbesten. Unser Team engagiert sich intensiv für die Nachwuchsförderung, wobei sogar die EU eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Als beratendes Gremium der Europäischen Kommission befasst sich die Language Industry Expert Group (LIND) mit allen Themen rund um Übersetzung, Sprachdaten und Sprachtechnologien – sie beobachtet aber auch, dass sprachbezogene Studiengänge immer weniger Zulauf verzeichnen. Aus diesem Anlass hat die Gruppe eine Visibility Campaign ins Leben gerufen, um die Sichtbarkeit und Wertschätzung von Sprachberufen zu erhöhen und junge Menschen für eine professionelle Zukunft in der linguistischen Branche zu begeistern. Zu den Partnern der Initiative mit Sitz in der LIND Expert Group zählt unter anderem die European Union of Associations of Translation Companies (EUATC), deren Präsidentin niemand anderes ist als Heike Leinhäuser – und hier schließt sich der Kreis. Doch eins nach dem anderen.
Die finnische Universität Turkku erklärte sich bereit, die Kampagne in ein Projekt für ihren Übersetzungsstudiengang umzuwandeln. Die Mission bestand darin, verschiedene Leitfäden für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte zu entwickeln, um zielgruppenspezifisch über die vielfältigen Berufsmöglichkeiten in der Sprachindustrie zu informieren. Die Texte wurden auf Englisch erstellt, müssen aber für eine möglichst große Reichweite auch in den anderen EU-Sprachen zur Verfügung stehen. An dieser Stelle kommt Leinhäuser ins Spiel: Unsere beiden Trainees übernehmen die Adaptation ins Deutsche und Französische. Aber Moment: Warum denn Adaptation? Ist das nicht einfach eine Übersetzung? Zur Beantwortung dieser Frage unternehmen wir einen kleinen Ausflug in die Welt der Begriffsbestimmung.
Während es sich bei der klassischen Übersetzung um die wort- oder sinngemäße Übertragung eines Textes von einer Sprache in die andere handelt, geht es bei der Adaptation um eine inhaltliche Anpassung des Ausgangtextes an die kulturellen, sozialen oder sprachlichen Erwartungen des Zielpublikums. Und da aller guten Dinge drei sind, gibt es auch noch die Transcreation: die kreative Neuschöpfung eines Konzepts in einer anderen Sprache, die den emotionalen und werblichen Effekt des Originals beibehält, aber inhaltlich stark abweichen kann.
Nach diesem kleinen Exkurs dürfte klar sein, warum eine reine Übersetzung in diesem Fall nicht ausreichend ist. Denn worauf finnische Jugendliche anspringen, muss deutsche Teenies nicht automatisch genauso begeistern.
Das Traineeprogramm von Leinhäuser bewährt sich bereits seit 25 Jahren. Ein Großteil des heutigen Teams startete selbst mit einem Praktikum und ist dem Unternehmen bis heute treu geblieben. Dass unsere aktuellen Trainees nun aktiv in der Visibility Campaign der LIND Expert Group mitwirken dürfen, ist nicht nur eine große Ehre für die Talente selbst, sondern zeugt auch von der hohen Trainingsqualität bei Leinhäuser. Kaffeekochen können wir alle selbst. Viel wichtiger ist es, unseren linguistischen Nachwuchs auf die Realität vorzubereiten und alle Bereiche durchlaufen zu lassen – von der Textarbeit über den Einsatz moderner Technologien bis hin zum Account Management. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Sprachbranche von morgen.
Das richtige Wort zur richtigen Zeit
Apropos Fortschritt: Die Welt der Begriffe ist ebenfalls ständig in Bewegung. Aufgrund neuer Verordnungen und anderer Entwicklungen entstehen beispielsweise Konzepte, die zuvor nicht existierten oder nicht offiziell geregelt waren, nun aber eine verbindliche Terminologie erfordern. Doch auch unabhängig von gesetzlichen Regelungen ist die konsistente Verwendung zentraler Begriffe der Schlüssel für eine einheitliche Markenstimme. Mit unserer Hilfe behalten Sie dabei immer die Oberhand.
Das Vorwort hat es bereits auf den Punkt gebracht: Ob Corporate Language, Produktnamen oder zentrale Begrifflichkeiten – ein gepflegtes Glossar ist heute ein strategischer Baustein für starke Kommunikation. Es bildet die Grundlage für einheitliche Markenführung, hohe Wiedererkennbarkeit und effiziente Content-Prozesse.
Ein Beispiel: Marketingteams müssen einen ständigen Dreisprung leisten zwischen Zielgruppenansprache, Markenidentität und sprachlicher Konsistenz. Die Begriffe, die in der Fachabteilung kursieren, sind zwar exakt, aber nicht immer marketingtauglich. Produktnamen sind oft markenrechtlich geschützt und dürfen weder verändert noch übersetzt werden. Und die intern entwickelte Corporate Language vieler Unternehmen basiert nicht auf sprachsystematischer oder terminologischer Logik. Über all dem schwebt meist auch noch die SEO-Komponente, die sich nach der Suchintention der Nutzerinnen und Nutzer richtet. Die Folge: Ein Kind kann viele Namen haben. Sofern alles sauber gelabelt ist, können die verschiedenen Begriffswelten koexistieren und richtig eingesetzt werden. Doch wie lässt sich dies konkret umsetzen?
Künstliche Intelligenz ist prinzipiell auch im Marketing ein hilfreiches Instrument, birgt aber problematische Aspekte, die sich auf strategischer, ethischer, rechtlicher und sprachlicher Ebene auswirken können. Durch Sprachmodelle oder automatisierte Content-Tools erstellte Texte sind oft stilistisch inkonsistent mit der Corporate Language oder Markenidentität. Wenn die Systeme nicht speziell trainiert oder überwacht werden, ergeben sich inhaltliche Ungenauigkeiten oder sogar Fehler. Kulturelle Kontexte oder interkulturelle Feinheiten werden nicht immer korrekt erfasst und besonders cloudbasierte KI-Dienste sind nicht automatisch DSGVO-konform. Mit einer rein maschinellen Lösung geht daher ein hohes Risiko einher.
Wir bei Leinhäuser verbinden den technischen Fortschritt mit menschlichem Weitblick und unterstützen unsere Kunden beim Aufbau eines durchdachten und klar strukturierten Glossars. In Form einer zweisprachigen Terminologie-Datenbank halten wir nicht nur zentrale Begrifflichkeiten fest. Mit der gezielten Dokumentation von Synonymen und Verwendungsbereichen stellen wir die Weichen für sprachliche Konsistenz, eine präzisere Übersetzungsqualität und eine zielgruppengerechte Kommunikation. Gleichzeitig verringert sich der Abstimmungsaufwand, da alle Beteiligten jederzeit und überall auf das Glossar zugreifen können.
Im Interview gibt Heike Leinhäuser einen tieferen Einblick in die Thematik und erklärt unter anderem, in welche drei Sprachsysteme unser Team die Terminologie von Unternehmen unterteilt und welche Vorteile sich daraus ergeben: https://leinhaeuser.com/konsistente-terminologie-gamechanger/
Zur CSRD- und ESRS-Terminologie hat unser Nachhaltigkeitsteam bereits ein umfassendes zweisprachiges Glossar erarbeitet, damit Sie vor allem in der Berichtssaison immer die richtigen Worte finden. Bei Interesse setzen Sie sich gerne mit unserem Team in Verbindung: terminology@leinhaeuser.com
Ein DonnersTALK kommt selten allein
Im Oktober des letztes Jahres sprachen wir im Rahmen unserer Inhouse-Veranstaltung mit renommierten Branchenvertreterinnen über die Herausforderungen der Nachhaltigkeitskommunikation. Im Mai luden wir zu einer Follow-up-Session ein und warfen einen genaueren Blick auf das strategische Potenzial der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Und im Herbst steht mit der Internationalisierung schon das nächste große Thema an.
Am 8. Mai fand unser vierter Leinhäuser DonnersTALK statt, der thematisch an unser Oktober-Event anknüpfte. Dabei ging es aber nicht nur darum, Praxiserkenntnisse aus der jüngsten Berichtssaison auszutauschen und die Herausforderungen infolge der neuen Nachhaltigkeitsrichtlinien der EU zu besprechen.
Lotte Schmidt, Director of Sustainability Consulting bei SAIM, zeigte in ihrem inspirierenden Vortrag zusätzlich eine weitere Perspektive auf: Die neuen Anforderungen sind zwar längst noch kein vertrautes Fahrwasser. Dennoch sollten Unternehmen unbedingt das strategische Potenzial der Nachhaltigkeitsberichterstattung ansteuern, das zum Vorschein kommt, wenn sich der bürokratische Nebel erst einmal gelichtet hat. Was dies genau bedeutet, erfahren Sie in unserem Event-Blog.
Im Herbst setzen wir die Segel zu weiteren Ufern und nehmen Kurs auf die Internationalisierung – ein Thema, das wertvolle Erkenntnisse für die Bereiche SEO, Medienlokalisierung und Transcreation verspricht. Sie möchten auf dieser Reise nicht nur die Aussicht genießen, sondern mit am Ruder stehen? Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung, wenn Sie Lust haben, als Panelist mitzuwirken.
360°-Updates
Was haben Bordsteinabsenkungen mit digitaler Barrierefreiheit zu tun? Das erfahren Sie in diesem Blog: https://leinhaeuser.com/eu-richtlinie-zur-barrierefreiheit/
Einen Überblick über die sportliche Saison der Geschäftsberichte erhalten Sie hier: https://leinhaeuser.com/uebersetzen-von-geschaeftsberichten/
Weitere Informationen zur Terminologie finden Sie im folgenden Blog: https://leinhaeuser.com/konsistente-terminologie-gamechanger/